Studium ohne Abitur
Immer wichtiger wird im Arbeitsleben die Weiterqualifizierung im Beruf bis hin zum lebenslangen Lernen. Dabei gibt es durchaus auch die Möglichkeit eines Studiums ohne Abitur, wenn man sich innerhalb des erlenten Berufes bewährt hat.
So ist ein Studium der Geschichte oder der Bilbliothekskunde beispielsweise für Archiv- oder Bibliotheksassistenten möglich, die eine mehrjährige Berufserfahrung nachweisen können und eine spezielle Eignungsprüfung bestehen. Insbesondere in Berufen, die auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind, bietet sich die Option eines Studiums ohne Abitur häufig an. So ist es in manchen Bundesländern sogar möglich nach bestandener Handwerker-Meisterprüfung ein Ingenieurstudium aufzunehmen und sich so zum vollständig anerkannten Ingenieur wieterzubilden.
Ein beliebtes Studium, dass auch ohne Abitur gerne begonnen wird, ist das Fachhochschulstudium im Pflegemanagement, das nach und nach den Weiterbildungskurs zur Pflegedienstleitung vollständig ersetzen wird. Ein Grund hierfür liegt in der Vielzahl der Beschäftigten in der Gesundheitsbranche, im Jahr 2008 waren es 4,4 Millionen sowie an den höheren Anforderungen an Qualifikation und Qualität, die in den letzten Jahren in diesem Arbeitsbereich gestellt werden. Vorraussetzung für das Studium ohne Abitur im in der Pflege ist eine mindestens vierjährige Berufspraxis, sowie das Ablegen einer Eignungsprüfung, die, wie auch bei den entsprechenden Prüfungen in anderen Berufssparten, nicht nur berufspraktisches Wissen abfragt, sondern ebenso Allgemeinwissen in Deutsch und Mathematik.
Das Studium ohne Abitur wird vor allem bei Fachhochschulstudiengängen angeboten, die einen höheren Praxisanteil aufzuweisen haben, als Universitätsstudiengänge und deshalb für Menschen ohne Abitur meistens besser geeignet sind, als das rein akademische Universitätsstudium. Ein "Spaziergang" ist das Studium ohne Abitur natürlich nicht. Wer kein Abitur abgelgt hat, wird, zumindest zu Beginn vom Umfang des Stoffes und von der Erwartung, nicht nur "auswändig" zu lernen, sondern eigenständig weiterzudenken, gefordert, wenn nicht gar überfordert, sein. Den entscheidenden Vorteil, den die Studenten ohne Abitur dafür haben ist meistens eine langjährige Berufspraxis und viel Erfahrung, die sie in ihr Studium miteinbringen können. Und wer nach drei oder vier Jahren Studium sein Diplom oder sein Bachelorzeugnis in der Hand hält und das ohne Abitur geschafft hat, der darf mit Recht stolz auf sich sein.